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Darmstadt, 29./30.11.2025 Drei Titel für Florian Bremm

Zum 40. Jubiläum des "Darmstadt Cross" vergab der Deutsche Leichtathletikverband die heuer zweitägigen Deutschen Crossmeisterschaften in
die südhessische Stadt. Bedingung war jedoch, dass die Veranstaltung in unmittelbarer Nähe der Verbandszentrale im Nordpark stattfinden sollte. Es gelang jedoch, auf zwei nebeneinan derliegenden Sportplätzen und der Liegewiese des Nordbades eine anspruchsvolle 1,5 Kilometer lange Runde abzustecken, die mit zahlreichen Kurven sowie Sandpassagen,
Strohballen und wenigen kurzen Anstiegen vollauf meisterschaftswürdig war. Mit drei Goldmedaillen beendete der Colmberger Florian Bremm (LSC Höchstadt) die Titelkämpfe, deren zwei gab es am ersten Tag im
Mittelstreckenrennen über 3,8 Kilometer mit 123 Teilnehmern. "Es hat richtig Spaß gemacht! Kein
Schlamm, aber viele Kurven und super abwechslungsreich", kommentierte er sein Rennen. Nach einem Polizeipraktikum befindet er sich erst sein
vier Wochen wieder im richtigem Training und zeigte sich von seiner stärksten Seite. Auf einen Schlussspurt wollte er es jedoch nicht ankommen
lassen Der 5.000-Meter-Spezialist drückte früh aufs Tempo und schüttelte so einen Konkurrenten nach dem anderen ab . Rund 500 Meter vor dem Ziel mu sste auch der spurtstarke 1500-Meter-Spezialist Tobias Tent (LG Stadtwerke München) abreißen
lassen. Bremm sicherte sich nach 12:02 Minuten drei Sekunden vor Tent seine erste Goldmedaillie des Tages. Im vereinsinternen Höchstädter Kampf um die Bronzemedaille setzt sich nach 12:09 min
Maximilian Berger eine Sekunde vor Brian Weisheit durch. Mit acht Punkten, nahe an der Idealzahl von Sechs entschied das LSC-Trio damit die Mannschaftswertung vor der LG Region
Karlsruhe (49 Punkte) und der LG Telis-Finanz Regensburg (51 Punkte) für sich. Am zweiten Wettkampftag änderten sich die Bedingungen, der Dauerregen sorgte für etliche
schlammige Abschnitte, jedoch kein Vergleich zu den extremen Schlammschlachten vergangener Jahre. Die 129 Teilnehmer hatten auf fünf Runden 7,6 Kilometer zurückzulegen. Bremm betonte am
Vortag: "Ich versuche hier, die Mannschaft nach oben zu pushen, damit wir als Team ganz vorne sind. Ich möchte auch im Einzel weit vorne landen, aber dass ich meinen Vereinskollegen Nick Jäger
oder Markus Görger (LG Region Karlsruhe) schlage, ist eher unwahrscheinlich.” So kam es auch. Jäger lief stark an, doch nach
einer Runde zog der Crossspezialist Görger unwiderstehlich vorbei und sicherte sich nach 24:22 Minuten mit 15 Sekunden Vorsprung den dritten
Langstreckentitel in Folge. Im Rennverlauf bildete sich eine dreiköpfige Verfolgergruppe, bestehend aus Bremm sowie Felix Friedrich (Dresdner
SV 1898) und Kurt Lauer (VfL Sindelfingen). Gegen Ende der vorletzten Runde schien Bremm dann den Anschluss zu verlieren, wen ig später war es dann Gewissheit. Bremm sicherte sich so nach 25:01 min einen sehr erfreulichen
fünften Platz. Mit 15 Punkten holte sich das LSC-Trio mit dem Vizemeister Jäger, den fünfplatzierten Bremm sowie den auf R ang acht einlaufenden Maximilian Berger 32 Zähler
vor der LG Region Karlsruhe seinen zweiten Mannschaftstitel. Es wird wohl im Bereich des Hochleistungssport s auch der vorläufig letzte Titel des LSC Höchstadt sein, denn im kommenden Jahr starten die
"Runnings Gags" und vielleicht auch andere leistungsstarke Läufer für den neugegründeten Verein "Franconia Athletics". Bei den anstehenden Cross-EM in Portugal
wird Bremm nicht vertreten sein. "Es geht wieder vier Wochen nach Südafrika, um zu trainieren. Die EM passt da nicht rein.“
Bremms sportliche Laufbahn begann bekanntlich beim TV Leutershausen, mit Dominik Friedrich, früher für den TSV Ansbach und jetzt für den
MTV Ingolstadt aktiv, war ein weiterer Westmittelfranke im starken Feld unterwegs. Der Dreizigjährige zeigte sich stark beeindruckt von der
inzwischen sehr anspruchsvollen Strecke. Friedrich kam gut in sein Rennen, konnte das Tempo in der Schlussrunde jedoch nicht ganz halten. Am
Ende stand für ihn nach 28:30 Minuten Rang 100 zu Buche. Im der Teamwertung bedeutete dies für den MTV Ingolstadt gemeinsam mit Chris Görtl und Sebastian Götz den 23. Platz.  Im vorletzten Rennen der
Titelkämpfe auf inzwischen weiter umgepflügtem Geläuf vertrat Kerstin Lutz die Farben des TSV Burghaslach. Die 68 Frauen ab der Altersklasse W50 und die 55 Männer ab M65 hatten drei Runden und
somit 4,6 km zurückzulegen. "Knallharte Strecke" - so lautete ihr Kommentar. Nach starkem Beginn und einer leichten Tempodelle im Mittelabschnitt sicherte sich die 51-Jährige nach 22:01 Minuten einen doch
sehr erfreulichen neunten Platz und damit eine Platzierung im Mittelfeld. Reinhard Joas (TSV Marktbergel) hatte im gleichen Rennen Pech. Natürlich rechnete sich der 77-Jährige in seiner Altersklasse M75 eine
vordere Platzierung aus, jedoch zwangen ihn durch die nasskalte Luft bedingten Atemprobleme zum frühzeitigem Rennabbruch.
In den jüngeren Seniorenaltersklassen wurden erstmalig Mittelstrecken- und Langstreckenrennen ausgetragen, die Distanzen entsprachen denen
der Aktiven. Der TSV Ansbach war hier durch Stefan Schwager vertreten. Der 41-Jährige, eher den kürzeren Distanzen zugetan, entschied sich
für die Mittelstrecke über 3,8 Kilometer. Auch er zeigte sich von der bereits am ersten Tag schweren Strecke sehr beeindruckt. Am Ende stand für ihn nach 26:50 Minuten in seiner Altersklasse Rang 17 zu Buche.
 Zum Auftakt der Titelkämpfe stand als Rahmenprogramm ein offener und auch stark besetzter "Community Cross" über 4,5 km auf dem
Programm. Unter den 53 Teilnehmern war auch Jörg Behrendt (TSV Ansbach) vertreten. Nach einem verhaltenen Mittelabschnitt brachte ihn auch
ein Sturz in der Schlussrunde nur kurzzeitig aus dem Konzept. Auf den letzten 500 Metern konnte der 63-Jährige drei Plätze gutmachen und
sicherte sich durch diesen langen Endspurt nach 25:19 Minuten mit 19 Sekunden Vorsprung auch den Sieg in seiner Altersklasse M60. Fotonachweis: Bild von Jörg Behrendt durch Theo Kiefner geschossen.

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